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Wanderstudie 2020

Reiseverhalten
Eigenmittelprojekt
06.05.2021
Abgeschlossen

Projektlaufzeit

01.01.2020-31.12.2022

Projektbeschreibung

Nach der ersten Befragung im Jahr 2019 hat das Deutsche Institut für Tourismusforschung (entstanden aus dem IMT) im Oktober 2020 nun zum zweiten Mal die deutschsprachige, in Privathaushalten lebenden Internetnutzer im Alter von 16 bis 75 Jahren repräsentativ untersucht. Auch diese Befragung erfolgte durch das Marktforschungsinstitut Ipsos.

Neben der Wiederholung eines Großteils der Fragen aus dem Jahr 2019 mit der Zielsetzung, Zeitvergleiche zu erhalten, wurde im Jahr 2020 ein Sonderteil ergänzt, um den Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Nachfrage im Wandertourismus zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass Verschiebungen im Freizeitverhalten, auch zugunsten des Wandertourismus in Deutschland, zu konstatieren sind.

Die Ergebnisse der Befragung wurden im Wintersemester 2020/2021 in das Seminar „Erfolgsfaktoren für Destinationen im Kontext eines erstarkenden Wandertourismus“ des Bachelorstudiengangs „International Tourism Management“ der FH Westküste als eine Datengrundlage zur Vorbereitung qualitativer Anknüpfungsmethoden eingebracht. Zielsetzung des Seminars ist es, anhand ausgewählter Regionen zu ermitteln, welche Faktoren von Bedeutung sind, damit eine Region durch die Wanderinfrastruktur und vom Wandertourismus insgesamt profitieren kann.

Projektergebnisse

Eine Detailauswertung der Studie ist in dem als Download verfügbaren Ergebnisbericht zu finden. Einige Kernergebnisse der Studie:

¾ der Befragten wandern mindestens manchmal. Fast jeder Fünfte (19,6%) wandert sehr oft, weitere 17,7% der Befragten wandern oft und 37,9% wandern manchmal.

Für knapp ein Drittel der Befragten (30,2%) beginnt eine Wanderung ab einer Dauer von 60 Minuten, für 15,5% jedoch erst ab 120 Minuten, während für 13,5% der Befragten eine Wanderung bereits ab 30 Minuten beginnt.

Unter den Wandermotiven erhält „die Natur erleben“ von 81,3% der Wanderer die höchste Bedeutungszuweisung (Top-2-Box auf einer Skala von 1 = „sehr unwichtig“ bis 5 = „sehr wichtig“). Die Motive „sich bewegen, aktiv sein“ (75,3%), „etwas für die Gesundheit tun“ (71,9%) sowie „den Kopf freibekommen (68,6%) und „Spaß haben“ (63,0%) werden ebenfalls von vielen Wanderern als (sehr) wichtig eingestuft.

Von der Mehrheit der Wanderer (51,9%) wird die Beschilderung im Gebiet immer bzw. sehr oft als Orientierungshilfe genutzt (Skala von 1 = „immer“ bis 5 = „nie“, Top-2-Box-Wert). Weitere häufig genutzte Orientierungshilfen sind Übersichtskarten am Wegrand (43,1%), das Smartphone / Handy (38,8%) sowie Wegbeschreibungen aus Wanderführern (35,2%) und Wanderkarten (34,6%), während 36,6% der Wanderer immer bzw. sehr oft nach Gefühl bzw. ohne Hilfsmittel unterwegs sind.

Für 65,9% der Wanderer ist es (sehr) wichtig, eine Beschilderung der Route bzw. Wegemarkierungen am Wanderweg vorzufinden. Aussichtspunkte (62,9%) und eine Einbindung des Weges in die Landschaft (60,5%) werden ebenfalls von einem Großteil der Wanderer als (sehr) wichtige Infrastrukturelemente vor Ort bewertet. Weiterhin wünscht sich die Mehrheit der Wanderer Bänke bzw. Picknickplätze (52,9%) und eine gut ausgebaute Wegstrecke (51,7%).

Wandern im Urlaub während der Covid-19-Pandemie: Die folgenden Ergebnisse beziehen sich auf Urlaube mit Wandern seit März 2020, also seit Beginn der Covid-19-Pandemie in Deutschland. 32,0% der Wanderer haben im Zeitraum März bis Anfang Oktober 2020 (Zeitpunkt der Befragung) einen Urlaub in Deutschland gemacht, bei dem sie gewandert sind. Mit 56,7% war die Mehrheit der durchgeführten Urlaube bereits vor Beginn der Pandemie geplant, allerdings wurden somit auch 43,3% der Urlaube erst während der Pandemie geplant.

Publikationen

Kontakt im Deutschen Institut für Tourismusforschung