Bisher fehlte ein einheitlicher und leicht vergleichbarer Maßstab für die Tourismusakzeptanz der Bevölkerung in ihrem Wohnort. Mit dem Tourismusakzeptanzsaldo (TAS) wurde jetzt ein solcher Maßstab erarbeitet. Der TAS wurde mittlerweile auf Bundes- und Ortsebene in der Praxis gemessen und zudem liegen umfangreiche Daten aus zwei bevölkerungsrepräsentativen Erhebungen im Sommer 2019 und 2020 vor, die eine genauere Untersuchung des Konstrukts „Tourismusakzeptanz“ ermöglichen.
Neben dem eigentlichen TAS-Index, der die Tourismusakzeptanz in der Perspektive für den Wohnort und für die Einwohner und Einwohnerinnen persönlich misst, liegen aus den Erhebungen zahlreiche weitere Daten vor, die zur Modellierung und empirischen Überprüfung des Konstrukts Tourismusakzeptanz genutzt werden. Dazu gehören etwa die persönliche wirtschaftliche Beziehung zum Tourismus, die Erhebung von positiven und negativen Faktoren oder auch Art und Dauer der Wohnbeziehung. Interessante Forschungsfragen knüpfen sich an diese Daten: Welche Faktoren tragen besonders zu einer positiven oder negativen Tourismusakzeptanz bei? Gibt es einen Tipping Point der Tourismusnachfrage für die Tourismusakzeptanz und wo liegt er?
Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Bernd Eisenstein wurde Ende 2021 gemeinsam mit dem Deutschen Tourismusverband (DTV) ein Forschungsprojekt initiiert, welches im Rahmen der Fördermaßnahme LIFT Wissen (Leistungssteigerung & Innovationsförderung im Tourismus) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie umgesetzt wurde. Das Projekt „Tourismus im Einklang mit den Einheimischen vor Ort möglich machen: Ableitung und Kategorisierung von Maßnahmen zur Förderung der Tourismusakzeptanz auf Grundlage einer Einflussfaktorenanalyse“ hatte zum Ziel, Destinationsmanagementorganisationen auf unterschiedlichen Destinationsebenen dabei zu unterstützten, die Tourismusakzeptanz der lokalen Bevölkerung zu fördern und somit die Zukunftsfähigkeit der Tourismusentwicklung im Einklang mit der Bevölkerung zu sichern. Basierend auf Sekundärdaten und Primärdaten wurde ein Maßnahmenkatalog und „Instrumentenkoffer“ entwickelt . Die folgenden zentralen Forschungsfragen wurden mit dem Projekt adressiert:
Vor dem Hintergrund destinationsspezifischer Herausforderungen und Gegebenheiten, sollten hierbei situativ-adäquate Hinweise für Mahnahmen geleistet werden können, welche dann auf lokaler und regionaler Ebene operativ umgesetzt werden müssten. Im Januar 2022 fand ein (digitaler) Ergebnisworkshop statt, in dem die zentralen Ergebnisse mit interessierten Akteuren geteilt wurden.
Gern stellen wir Ihnen auch die Aufzeichnung der digitalen Ergebnispräsentation der Erhebung „Tourismusakzeptanz in der ortsansässigen Wohnbevölkerung 2022 - Zentrale Ergebnisse für die Regionen Schleswig-Holstein 2022“, Webinar vom 18. Januar 2023 zur Verfügung. Wenden Sie sich bei Interesse gerne an Sabrina Seeler.
Fachhochschule Westküste
Deutsches Institut für Tourismusforschung
Fritz-Thiedemann-Ring 20
25746 Heide