01.01.2022-15.04.2025
Wandern ist „in“ und hat einen positiven Imagewandel erfahren – so wird es insbesondere seit Beginn der 2000er-Jahre postuliert. Für den Wandel hin zu einem „positiv besetzten, modernen Image“ (BMWI 2010, Grundlagenuntersuchung Freizeit- und Urlaubsmarkt Wandern, S. 32) des Wanderns wird eine Reihe von Gründen angeführt wie ein höherer Stellenwert der Natur sowie eines gesundheits- und bewegungsorientierten Lebensstils, neue Produkte der Ausrüstungsindustrie, Beteiligung jüngerer und aktiver Zielgruppen, Verschmelzung des Wanderns mit anderen Urlaubsmotiven und -aktivitäten oder ein stärkeres Engagement der Akteure im Wandertourismus.
Doch wie ist das Image des Wanderers heute? Wie sehen die Deutschen die Wanderer und welche Eigenschaften werden ihnen zugeschrieben? Und wie sympathisch sind Begriffe wie Wanderer, Spaziergänger oder Bergsteiger? Diesen und weiteren Fragen ist das Deutsche Institut für Tourismusforschung in einer deutschlandweit repräsentativen Studie nachgegangen. Befragt wurden dazu 2.056 Personen durch die Norstat Deutschland GmbH im Zeitraum vom 11.11.2022 bis 02.12.2022.
Zielsetzung der Studie zum Image des Wanderes war es, Sympathie, Imageattribute und Assoziationen aus Sicht der deutschen Bevölkerung in Bezug auf Wanderer bzw. Personen zu untersuchen, die zu Fuß unterwegs sind. Untersucht wurden Fragen wie: Wie ist das Image des Wanderers heute? Wie sehen die Deutschen die Wanderer? Welche Eigenschaften werden ihnen zugeschrieben? Und wie sympathisch sind Begriffe wie Wanderer, Spaziergänger oder Bergsteiger? Des Weiteres wurden wahrgenommene Störungen durch Wanderer abgefragt und ermittelt, ob sich Personen, die der Aktivität Wandern nachgehen, selbst als Wanderer bezeichnen.
Bisher wurde zum Image des Wanderers in Deutschland nicht umfassend geforscht. Die Studie schließt somit eine Forschungslücke. Die Ergebnisse zeigen, dass das Bild des Wanderers in Deutschland in der Summe positiv besetzt ist, sich allerdings Attribute wie ‚jung‘ oder ‚modern‘ - die oftmals in Berichterstattungen verwendet werden - nicht in diesem dargestellten Ausmaß im Image der Deutschen widerspiegeln. Auch wenn aufgrund fehlender Vergleichsdaten ein Wandel in der Wahrnehmung der Wanderer nicht empirisch belegt werden kann, stützen die Ergebnisse die Annahme des vielfach kommunizierten Imagewandels im Bereich des Wanderns. Darüber hinaus liefern die Ergebnisse insbesondere hinsichtlich der Besucheransprache und der zu erwartenden Zielgruppen in spezifischen Destinationen wertvolle Hinweise.
Fachhochschule Westküste
Deutsches Institut für Tourismusforschung
Fritz-Thiedemann-Ring 20
25746 Heide