01.01.2024 - 31.12.2025
In ökologisch sensiblen Gebieten wie Schutzgebieten ist das Verständnis des raum-zeitlichen Verhaltens von Besuchern für die Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Besuchermanagementstrategien entscheidend. Die Kenntnis der Besucherströme stellt eine grundlegende Voraussetzung für die Identifizierung von Zonen mit hohem ökologischem Druck und für die Ableitung geeigneter Schutzstrategien und -maßnahmen sowie für die Entwicklung qualitativ hochwertiger Besuchererlebnisse, z. B. durch Verringerung des Besucherandrang dar. Bisherige Ansätze zur Erhebung von Besuchsdaten in Schutzgebieten (z. B. Besucherschätzung auf Grundlage verkaufter Eintrittskarten oder Nutzungsgebühren, Beobachtungen, Befragungen sowie die Nutzung automatischer Zählmaschinen mit Sensoren) erbringen bisher nur eine unzureichende Datenlage hinsichtlich der Gesamtbesucherzahl sowie der raum-zeitlichen Besucherströme in Schutzgebieten. Zudem können sie mit Nachteilen, wie beispielsweise hohen Anschaffungskosten und hohem personellem Ressourcenbedarf, verbunden sein. Eine Alternative oder Ergänzung zu bestehenden Besuchermonitoringsystemen in Nationalparks kann die Nutzung von Datensätzen zur menschlichen Mobilität, die auf Mobilfunk- oder Smartphone-Standorten basieren, darstellen. Im Rahmen dieses Projektes wurden daher Geo-Location Events von deutschen Nutzenden der wetter.com-App bezogen, um die Besucherströme in allen 16 deutschen Nationalparks zu untersuchen. Auf Basis der gelieferten Daten werden Analysen beispielsweise zur Saisonalität und Hotspots in den Nationalparks sowie zu räumlichen Autokorrelationen durchgeführt, um mehr über das Besucherverhalten in den Nationalparks zu erfahren.
Ziel des Projektes ist es, für alle 16 deutschen Nationalparks Zonen von Besucherdruck sowie Saisonalitäten und räumliche Zusammenhänge zu identifizieren. Mit Hilfe von anonymierten Geo-Location Events von Smartphones, die bei der Nutzung der wetter.com-App anfallen, sollen möglichst räumlich und zeitlich fein aufgelöste Daten zur Frequentierung der deutschen Nationalparke analysiert werden. Die dadurch entstehende Datengrundlage und Analysen sollen als Ausgangspunkt für ein nachhaltiges Besuchermanagement in Schutzgebieten dienen.
Fachhochschule Westküste
Deutsches Institut für Tourismusforschung
Fritz-Thiedemann-Ring 20
25746 Heide