01.01.2025-31.12.2026
Studien belegen ein ausgeprägtes Nachhaltigkeitsbewusstsein der Generation Z, deren Wünsche und Erwartungen nicht nur darin bestehen, selbst nachhaltiger zu konsumieren, sondern auch positive Veränderungen für Natur und Gesellschaft zu beschleunigen. Gleichzeitig treten Paradoxien und Spannungsfelder auf, da ihr tatsächliches Verhalten in vielen Bereichen (z. B. Reisen, Einzelhandel, Ernährung) nicht unbedingt nachhaltiger ist als das anderer Generationen und ihr Engagement für ehrenamtliche Arbeit begrenzt ist. Zwar ist ein aktiveres Engagement in öffentlichen Protesten (z. B. Fridays for Future) zu beobachten, doch ist die aktive Beteiligung, die über Proteste hinausgeht und sich in konkreten Maßnahmen niederschlägt (z. B. Naturschutz, Sozialarbeit, politisches Engagement usw.), bei der Generation Z bundeweit gering. Im Rahmen des mehrstufigen Forschungsprojektes und unter Einbeziehung relevanter Theorien und Modelle (u.a. das COM-B-Modell und das Reflexive Agents of Change-Modell) sollen die Motive und Beweggründe aber auch Hindernisse des aktiven, freiwilligen Engagements der Gen Z untersucht werden. Das gesamte Forschungsprojekt wird in Kooperation mit neuseeländischen Forschenden der University of Canterbury (Christchurch, Neuseeland) durchgeführt, so dass auch umfangreiche Vergleiche zwischen Deutschland und Neuseeland möglich sein werden. Im Rahmen einer DAAD-Mobilitätsförderung finden zudem jeweils vierwöchige Aufenthalte der insgesamt sechs Projektmitarbeitenden an den Partnerinstitutionen statt.
• Phase 1: Umfangreiche Literaturanalyse und Durchführung eines Scoping Reviews (abgeschlossen im März 2025)
• Phase 2: Durchführung von qualitativen Interviews & Fokusgruppen (Durchführung in Neuseeland erfolge im Februar-März 2025, Durchführung in Deutschland erfolgt im Mai-Juni 2025)
• Phase 3: Repräsentative Online-Befragung der Gen Z (geplant für Herbst 2025)
• Phase 4: Entwicklung von Interventionen und Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Neuseeland und Deutschland (geplant für Frühjahr 2026)
• Phase 5: Erprobung ausgewählter Interventionen und Maßnahmen (ggbfs. in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen) in Neuseeland und Deutschland (geplant für Sommer-Herbst 2026)
Zwischenbericht (Mai 2025)
Studie 1 (siehe Downloads) präsentiert die Ergebnisse einer Scoping-Review der peer-reviewten Literatur (n = 30), in der Programme und Maßnahmen zur Förderung des freiwilligen Engagements junger Menschen analysiert wurden. Die Befunde verdeutlichen, dass bislang nur wenige Studien konkrete Maßnahmen diskutieren, die gezielt darauf ausgerichtet sind, das Freiwilligenengagement junger Menschen zu steigern. Der Großteil der vorhandenen Literatur konzentriert sich auf die Erfahrungen junger Menschen in sozialen und ökologischen Freiwilligenarbeitsprogrammen. Dabei werden zentrale Faktoren identifiziert, die für die Einbindung jüngerer Bevölkerungsgruppen in den Freiwilligensektor von Bedeutung sind, wesentliche Ressourcen und Aktivitäten bestehender Programme sowie die Auswirkungen des Engagements auf die junge Generation. Wissen, soziale Normen, das Bewusstsein für die Folgen von Freiwilligenarbeit sowie altruistische und egoistische Motive erweisen sich als Schlüsselfaktoren, die in den untersuchten Programmen und Maßnahmen eine zentrale Rolle spielen. Abschließend werden Implikationen für die zukünftige Forschung zur Entwicklung wirksamer Maßnahmen zur Aktivierung des Freiwilligenengagements junger Menschen abgeleitet.
Fachhochschule Westküste
Deutsches Institut für Tourismusforschung
Fritz-Thiedemann-Ring 20
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