AI-basierter Recommender für nachhaltigen Tourismus (AIR)

Strategische Entwicklung
Drittmittelprojekt
20.12.2021
Abgeschlossen

Projektlaufzeit

01.01.2022 bis 31.12.2024

Projektbeschreibung

Im Projekt AIR entwickelten die Verbundpartner aus Forschung und Praxis gemeinsam digitale Lösungen für ein Besuchermanagement. Insgesamt wurden acht Arbeitspakete bearbeitet, deren Schwerpunkte unter anderem auf der digitalen Besuchermessung lagen. In den Pilotdestinationen kamen lokale (Standortmessungen) und globale (Multispot-Messsysteme) Sensoren zum Einsatz, die große Mengen an Besucherdaten lieferten. Diese Daten wurden im Anschluss analysiert und als Open Data bereitgestellt. Zudem wurde der Einsatz von Algorithmen des manschinellen Lernes zur Prognose von Besucherfrequenzen sowie zur Identifizierung alternativer Points of Interest erprobt. Auch digitale und analoge Touchpoints zur Ausspielung dieser Informationen wurden entwickelt und getestet. Darüber hinaus wurden vergleichbare Vorhaben analysiert und Integrationspotenziale für smarte Destinationen identifiziert. Das Deutsche Institut für Tourismusforschung übernahm die Leitung von zwei der acht Arbeitspakete: Frequenzmessung (Datengenerierung & Sensorik) sowie Smart Destination Integration.

Projektziele

Das übergeordnete Ziel des Projekts war, durch die Entzerrung von Besucherströmen einen Beitrag zu einer nachhaltigeren und zukunftsfähigen Tourismusentwicklung zu leisten. Dabei wurden AI-basierte Verfahren erforscht, entwickelt, implementiert und evaluiert, um die zeitweilige Überlastung von Reise- und Ausflugszielen durch gezielte Besucherinformation zu vermeiden und geeignete Alternativen aufzuzeigen.

Projektergebnisse

Die Kernergebnisse umfassen:

  • Lokale Sensorik ist technisch aufwändig, kostenintensiv und nicht immer zuverlässig.
  • Intuitives Wissen ist sehr wertvoll und pragmatisch, reicht aber ohne datenbasierte Grundlage meist nicht aus.
  • Interventionsbasierte Erfolgsmessung ist anspruchsvoll, aber dringend notwendig für belastbare Aussagen.
  • Modellierung von Prognosen und Alternativen müssen an destinationsspezifische Bedingungen und Besonderheiten angepasst werden.
  • Die Wahrnehmung von Überfüllung ist sehr subjektiv und variiert je nach Person und Ort stark.
  • Besuchende reagieren nur auf Interventionen, wenn sie als relevant wahrgenommen werden.
  • Besuchende sind in kritischer Menge nur schwer erreichbar.
  • Maßnahmen wie reine Informationen oder Nudging rerichen meist nicht aus, um die gewünschte Verhaltensänderung zu erzielen.
  • Digitales Besuchermanagement ist zentral für einen nachhaltigen Tourismus, jedoch braucht es künftig mehr Forschung zur Wirkung von Maßnahmen wie Reservierungen, Dynamic Pricing und zur Akzeptanz digitaler Maßnahmen bei Besuchenden.

Projektbeteiligte

  • Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT), Kiel (Verbundkoordinator)
  • Outdooractive AG, Immenstadt
  • Fachhochschule Westküste, Deutsches Institut für Tourismusforschung, Heide
  • Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten, Wissenstransferzentrum „Innovative und Nachhaltige Tourismusentwicklung“ InNaTour (WTZ) in Kooperation mit Füssen Tourismus und Marketing AöR, Füssen
  • Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH, Kiel (FHKI)
  • Nordsee Tourismus Service GmbH, Husum (NTS)
  • Tourismus-Agentur Lübecker Bucht AöR, Scharbeutz (TALB)
  • Wintersport-Arena Sauerland/Siegerland-Wittgenstein e.V., Winterberg (WAS) in Kooperation mit Sauerland Tourismus e. V., Schmallenberg
  • Ruhr Tourismus GmbH, Oberhausen (RTG)

Fördermaßnahme

Gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen des Programms "KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen".

Logo des Bundesministeriums für Umwelt, Deutschland

Videos

Publikationen

Kontakt im Deutschen Institut für Tourismusforschung