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Newsletter des DI Tourismusforschung Nr. 2 / 2025

15. Juli 2025

Direkt von der Westküste: Die zweite Ausgabe des Newsletters des Deutschen Instituts für Tourismusforschung

Am 12.06.2025 blickten wir im Rahmen unseres fünfjährigen Jubiläums auf die erfolgreiche Etablierung des DI Tourismusforschung zurück - und richteten unseren Blick mit der Unterzeichnung unserer Kooperationsvereinbarung mit dem DTV zugleich nach vorn. Wir bedanken uns herzlich bei allen bisherigen Wegbegleitern und freuen uns auf die nächsten Jahre!

In dieser Ausgabe unseres Newsletters erwarten Sie wieder spannende Einblicke in aktuelle Projekte, frische Publikationen und ein Interview mit einem unserer neuen Kooperationspartner.

Projekt

Digitales Besuchermanagement Reloaded: Start eines neuen Drittmittelprojekts

Mit „DPM: Data, People, Management: Digitales Besuchermanagement 2.0“ ist ein neues Projekt am DI Tourismusforschung mit der FH Kiel als Verbundpartner gestartet. Ziel ist es, einen praxisnahen Maßnahmenkatalog für Destinationen in Schleswig-Holstein zu entwickeln und zu erproben, um eine offene IT-Plattform mit B2B-Dashboard auszubauen, die die touristischen Akteur*innen im Land bei dem datenbasierten Besuchermanagement unterstützt. Gefördert wird das dreijährige Vorhaben im Landesprogramm Wirtschaft 2021-2027 (FIT-Verbundvorhaben). Besonders schön: Denise Engelhardt ist nach Abschluss ihres Masterstudiums in „International Tourism Management“ an der FH Westküste wieder mit an Bord. Wie in den Vorgängerprojekten LAB-TOUR SH und AIR bringt sie auch hier ihre Expertise im digitalen Besuchermanagement ein.

Zum Projekt

Im Fokus

Tourismus gemeinsam weiterdenken

Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung legen das DI Tourismusforschung, die Tourismusmarketing Service Büsum GmbH sowie die Gemeinde Büsum den Grundstein für eine noch engere Zusammenarbeit. Ziel ist es, Synergien zu schaffen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Impulse für nachhaltige, digitale und strategisch fundierte Tourismusentwicklung zu setzen. Weitere Informationen und Zitate der Beteiligten finden Sie hier:

Zur Newsmeldung

Publikation

3. Band unserer Schriftenreihe erschienen

Im Erich Schmidt Verlag ist der dritte Band unserer Schriftenreihe erschienen: „Tourismus im Kontext aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. Interdisziplinäre Einblicke und Perspektiven“. Der Sammelband beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen Tourismus und Gesellschaft und eröffnet neue fachübergreifende Perspektiven auf zentrale Themen wie:

Resilienz und Governance
Besucher und Destinationen
Zielgruppen und Angebote
Regionale Kultur und Spezialitäten
Kommunikation und Digitales

Zur Publikation

... und außerdem

Das Deutsche Institut für Tourismusforschung erhält weitere Unterstützung!

Wir freuen uns, dass wir im vergangenen Quartal zwei neue Fellows in unserem Institut begrüßen durften: Prof. Peet van der Merwe (North-West University / Noordwes-Universiteit) und Prof. Dr. Tim Gruchmann (FH Dortmund). Beide sind dem Institut seit vielen Jahren eng verbunden – durch gemeinsame Projekte, Publikationen und einen intensiven fachlichen Austausch.

Zu den Profilen

Im Interview mit…

Norbert Kunz
Geschäftsführer Deutscher Tourismusverband e.V.

Womit beschäftigst Du dich aktuell in Deiner Rolle beim DTV?

Die neue Bundesregierung ist seit zwei Monaten im Amt. In erster Linie geht es für mich darum, mit den neuen Vertreterinnen und Vertretern der Bundesministerien und den Abgeordneten des Bundestags das Gespräch zu suchen und für die großen Herausforderungen des Tourismus zu sensibilisieren. Besonders dringend sind die Modernisierung und Sicherung der touristischen Infrastruktur. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, wird der Deutschlandtourismus im internationalen Wettbewerb zurückfallen. Das können wir uns nicht erlauben.

Du bist in Deiner Position oft für den DTV unterwegs: Welche Begegnung ist Dir zuletzt besonders im Kopf geblieben?

Für den Tourismus braucht es Treiber. Das gilt in der Politik genauso wie in der Branche selbst. Bei unserem Deutschen Städteforum in Bremerhaven haben viele kluge Köpfe über den Städtetourismus der Zukunft diskutiert – sowohl Referenten als auch Teilnehmende. Wir haben viel voneinander gelernt und mitgenommen. Vor wenigen Tagen hat der DTV-Präsident Reinhard Meyer gemeinsam mit mir den Tourismusstaatssekretär des Landes Baden-Württemberg, Dr. Patrick Rapp, getroffen, der sich für den Tourismus in Deutschland auch über die Landesgrenzen hinaus stark macht.

Was fasziniert Dich an Deiner Arbeit im Tourismus am meisten?

Die enorme Vielfalt. Immer wieder fasziniert mich, wie viele Akteure, Themen aber auch Regulierungen unterschiedlichster Art den Tourismus prägen und beeinflussen. Mal geht es um Gästebeiträge, dann um stillgelegte Bahnstrecken, neue Nachhaltigkeitskennzahlen oder die Zukunft des Fahrradtourismus. Die wichtigste Aufgabe ist deshalb Koordinierung und Zusammenarbeit, um der Querschnittsbranche Tourismus gerecht zu werden und für passende Rahmenbedingungen zu sorgen.

Die neue Kooperationsvereinbarung legt den Grundstein für die Fortsetzung unserer jahrelangen erfolgreichen Zusammenarbeit: Welche Forschungsfrage möchtest Du gemeinsam mit uns angehen?

Für besonders relevant halte ich die Untersuchung der Hebelwirkung von Förderinstrumenten der EU, des Bundes und der Länder in touristische Infrastruktur oder das touristische Gewerbe. Aktuell mehren sich Stimmen, die Förderprogrammen grundsätzlich ablehnend gegenüberstehen. Ich sehe das anders, wenn die Förderung gezielt eingesetzt wird. Wir wissen insgesamt aber noch zu wenig darüber, welche konkreten mittel- und langfristigen Effekte ein Fördereuro für eine Seebrücke, einen Kurpark oder eine Badestelle hat. Und das gerade auch für die Lebensqualität der Einheimischen.

Was machst Du gerne, wenn Du gerade nicht für den DTV tätig bist?

Die Freizeit verbringe ich mit meiner Familie und auf meinem kleinen Motorboot. Dann bin ich auf der Havel Richtung Schwielowsee oder Großer Zernsee unterwegs. Nur wenige Stunden auf dem Wasser fühlen sich schon wie ein kleiner Urlaub an. Diese Auszeiten schätze ich sehr.